Pflanzen neu entdecken

Pflanzen-Rechte – eine fruchtbare Provokation

UNSER ANGEBOT

WAS IST DIE RELEVANZ DER RHEINAUER-THESEN ? WARUM IST ES WICHTIG, DASS SICH UMWELT-, BAUERN- UND KONSUMENTINNEN-VERBÄNDE SOWIE DIE BREITE ÖFFENTLICHKEIT MIT DEN THESEN BESCHÄFTIGEN ?

Pflanzen sind um einiges ‚schlauer’, als die Naturwissenschaften dachten. Pflanzen kommunizieren und interagieren aktiv, sie lernen aus Erfahrungen, können sich erinnern. Sie haben ein Immunsystem. Manche Forschende halten Pflanzen für empfindungsfähig, vielleicht sogar intelligent. Die Wurzeln können auf geheimnisvolle Art zwischen Selbst und Nicht-Selbst unterscheiden - eine Fähigkeit, die bisher dem Gehirn zugeordnet wurde.

Pflanzen sind keine seelenlosen Maschinen, die nach mechanistischen Konzepten funktionieren und naturwissenschaftlich vollständig entzifferbar sind. Sie geben ihre Geheimnisse erst nach und nach preis. Dabei entdeckt und bestätigt die moderne Wissenschaft heute altes Wissen (Stichworte: grüner Daumen, Bauernschläue, Erfahrungswissen der Bäuerinnen und Bauern, Züchterblick, Wissen von Schamanen und alten Religionen etc).


NEUE ARGUMENTE FÜR EINE ERWEITERTE DEBATTE

Dieses Wissen und diese Tatsachen lassen sich am besten mündlich vermitteln – das haben die bisherigen Erfahrungen mit der Präsentation der Rheinauer Thesen klar gezeigt. Vorträge kommen beim Publikum sehr gut an, ja vermögen zu begeistern und lösen viele Aha-Erlebnisse aus. Das wirkt enorm befreiend und eröffnet emotionale Zugänge zu einem Thema, dessen Bedeutung aus unserer Sicht kaum überschätzt werden kann.

Die Frage nach Wesen und Würde der Pflanze eröffnet uns einen neuen Argumentationsstrang gegen eingefahrene Denkmuster. Sie bietet neue Argumente gegen die industrielle Landwirtschaft (samt Agro-Gentechnik) über die weiterhin wichtigen Risiko-, Umwelt- und sozioökonomischen Debatten hinaus: Pflanzen sind keine Sachen.
Es sind uns die (wissenschaftlichen) Argumente abhanden gekommen, welche Pflanzen auf eine beliebig manipulier- und patentierbare Sache reduzieren. Pflanzen sind um ihrer selbst willen zu achten; wir haben ihnen gegenüber Verpflichtungen. Und es gibt auch bei ihnen Grenzen der totalen Instrumentalisierung.

Wichtig ist, dass die Diskussion nicht eingeengt wird auf die Formel: “Agro-Gentechnik gegen Pflanzen-Rechte“. Themen wie grossflächige Monokulturen, Bodenerosion, Pestizideinsätze etc gehören ebenfalls dazu. Auch da wird die Pflanze zur Sache, auch da wird ihr (fast) jede Möglichkeit genommen, sich eigenständig zu entfalten, sich zu wehren, aktiv mit der Umwelt zu kommunizieren und zu interagieren.


RESPEKT ALS ÜBERLEBENSSTRATEGIE

Die Pflanzenwelt ist aus evolutionärer Sicht beispiellos erfolgreich: Pflanzen machen rund 98% der gesamten Biomasse aus. Und wir hängen existenziell von ihnen ab. Doch wir zerstören unsere Existenzgrundlage in nie da gewesenem Ausmass. Pflanzen zu respektieren ist also auch eine Form menschlicher Überlebensstrategie.

Wir brauchen ein neues Verständnis der Ko-Evolution mit den Pflanzen, die uns auf Zellebene auf Grund der gemeinsamen Evolution viel ähnlicher sind als bisher angenommen.


PFLANZENRECHTE

In den Rheinauer Thesen formulieren wir vorsichtig Pflanzen-Rechte. Das provoziert. Und lanciert eine schwierige Debatte. Doch ein neuer Umgang mit Pflanzen bedingt auch, dass die ganze Diskussion nicht im unverbindlichen akademischen Luftraum hängen bleibt. Gefragt sind konkrete Konsequenzen und die Formulierung von Grenzen und Rechten der Pflanzen. Das war bei Tieren nicht anders.

Wir sind ganz am Anfang dieser aufregenden und provozierenden Diskussion. Erste Annäherungen, erste Metaphern, erste Denkanstösse sind formuliert – die Diskussion um ein neues Bild der Pflanze liegt in der Luft. Wir haben die Chance, von unserer Seite her innovative Vorschläge einzubringen. Auch darin besteht der Charme der Rheinauer Thesen.



UNSER ANGEBOT

Wir bieten an, dieses hoch spannende und aktuelle Thema auf Jahresversammlungen, Generalversammlungen, Vorstandssitzungen, Themenabenden etc vorzutragen. Wir können aber auch Artikel zum Thema zur Verfügung stellen.

Das Honorar für ein Referat beträgt € 350 plus Spesen.

Das neue Buch ‚Pflanzen Palaver. Belauschte Geheimnisse der botanischen Welt’ von Florianne Koechlin enthält viele Interviews und persönliche Begegnungen mit Forschenden und solchen, die sich auf Pflanzen einlassen. Auch die Rheinauer Thesen sind im Buch enthalten.


REFERENTEN UND REFERENTINNEN :

Florianne Koechlin
Biologin, Blauen-Institut Basel, Autorin von „Zellgeflüster“ und „PflanzenPalaver“

fkoechlin@blauen-institut.ch

Daniel Ammann
PD Dr., Geschäftsleiter Schweiz. Arbeitsgemeinschaft Gentechnologie

d.ammann@gentechnologie.ch

Martin Ott
Meisterlandwirt Gut Rheinau, Präsident Stiftungsrat FiBL

ott@fintan.ch

Eva Gelinsky
Dr., wissenschaftliche Mitarbeiterin Pro Specie Rara

eva.gelinsky@prospecierara.ch

Benny Haerlin
Leiter des Berliner Büros der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und der Kampagne „Save our Seeds“

haerlin@zs-l.de



KONTAKT :

Florianne Koechlin
Blauen Institut, Blauenstrasse 15, 4142 Münchensstein

fkoechlin@blauen-institut.ch

Christa Dettwiler
Cholholz, 4497 Rünenberg

c.dettwiler@bluewin.ch